Richtig atmen ist kein Luxus und nicht nur für kranke Menschen oder Sänger wichtig. Eine gute Atemtechnik ist
für Jeden ein Weg für eine bessere Körperhaltung. Warum ist das so?
Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel. Für die Körperhaltung sind die Zwerchfellstrippen wichtig, 2 schlanke, lange Fasern, die am Rücken vom Zwerchfell rechts und links entlang der Wirbelsäule nach unten reichen. Das Zwerchfell kann während der Einatmung acht bis zwölf Zentimeter abwärts wandern. Bei den meisten Menschen bewegt es sich jedoch nur 2-4 Zentimeter.
Befreien wir also unsere Atmung, um gleichzeitig eine gute Körperhaltung zu gewinnen? Genau, so ist es. Dass die Bedeutung der Atmung für Körperhaltung und Selbstbewußtsein unterschätzt wird, resultiert aus einem Mangel an Klarheit über den Atemvorgang. Probieren Sie es gleich einmal aus und atmen Sie tief ein. Spüren Sie, dass der Rumpf oberhalb des Nabels sich in alle Richtungen bewegt?
Schwingt das Zwerchfell freier, so strömen Atemwellen bis zum Beckenboden und bringen Kraft und Lebendigkeit in die Beine. Bei einer tiefen Atembewegung werden auch die rückwärtig gelegenen Bauchstrukturen stimuliert:
die Nieren, die aufsteigende Lendenvene, der Stamm des sympathischen vegetativen
Nervensystems und die Lendenzysterne. Ein so umfassender Vorgang lädt zum Nachdenken ein.
So schreibt der chinesische Philosoph Zhuangzi „Die wahren Menschen des Altertums hatten während des Schlafens
keine Träume und beim Erwachen keine Angst. Ihre Speise war einfach, ihr Atem tief.
Die wahren Menschen holen ihren Atem von der Ferse herauf, während die gewöhnlichen Menschen nur mit der Kehle atmen…“